53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
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Leitende Sprachtherapeutin, Klinische Linguistin (BKL)
Leitende Sprachtherapeutin, Klinische Linguistin (BKL)
Logopäde
Logopädin Bachelor of Health (NL) Fachtherapeutin Dysphagie KDZ
Die Behandlung von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen gehört seit vielen Jahren zu einem Spezialgebiet des Marienhausklinikums im Kreis Ahrweiler. Die sprachtherapeutische Abteilung konzentriert sich dabei auf die Behandlung von Kommunikations- und Schluckstörungen nach Erkrankungen insbesondere des Gehirns. Wir ermöglichen eine kontinuierliche sprachtherapeutische Behandlung bereits in den ersten Tagen auf der Stroke Unit sowie auf der Akutgeriatrie und Frührehabilitation des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr. Wir ergänzen das Angebot durch eine sprachtherapeutische Anschlussbehandlung in der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation in Burgbrohl.
Zu den zentralen Aufgaben gehören:
Eine individuelle, auf Leistungsstand und Persönlichkeit des Patienten abgestimmte störungsspezifische Therapie mit Reaktivierung rezeptiver und produktiver sprachlicher Funktionen und im Bedarfsfall auch Einübung kompensatorischer Strategien.
Diagnostik und Therapie:
Die Mitarbeiter der Sprachtherapie führen Testuntersuchungen durch, um Art und Ausmaß der Störung festzustellen. Je nach Schweregrad und Art der Symptomatik variiert das individuelle Therapieziel zwischen:
Angehörigenarbeit:
Kommunikations- und Schluckstörungen nach Erkrankung des Gehirns werden von Patient und Angehörigen meist als besonders einschneidend erlebt und können im Zusammenleben zu erheblichen psychosozialen Veränderungen führen. Die Angehörigen des Patienten mit einzubeziehen bedeutet, sie über das Wesen der Sprach- Sprech- und Schluckstörungen aufzuklären sowie über einen professionellen Umgang mit den Störungen. Um einen besseren Einblick in die Therapie zu erhalten, ist es auch möglich, bei sprachtherapeutischen Sitzungen dabei zu sein und sich Übungen erklären zu lassen.
Sprachstörungen (Aphasien):
Aphasien sind Sprachstörungen durch Schädigungen des Gehirns. Die häufigsten Ursachen sind Schlaganfälle sowie Tumore, Hirnverletzungen und Entzündungen des Gehirns. Die Störungen betreffen meist alle sprachlichen Fähigkeiten, also Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung. Gestört sind Wortfindung und Wortwahl, die Bildung der Lautstrukturen und der Grammatik. Je nach Ausmaß der Schädigung sind Aphasiker nicht mehr in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle sprachlich auszudrücken. Entsprechend können Sprachstörungen für den Patienten und für seine Angehörigen gravierende Veränderungen mit weitreichenden psychosozialen Folgen bedeuten.
Sprechstörungen (Dysarthrien):
Dysarthrien sind Störungen der Aussprache, der Stimmgebung und der Atmung. Zu den Ursachen zählen Schlaganfälle, Morbus Parkinson und Multiple Sklerose. Die Sprechorgane sind gelähmt oder hinsichtlich der Koordination eingeschränkt. Beteiligt sind vor allem die Muskeln von Mund, Mundinnenraum, Zunge, Kehlkopf und Stimmlippen. Die Betroffenen sprechen verwaschen und undeutlich mit einer mühevollen Artikulation. Die Symptome können begleitet sein von Störungen der Stimmgebung - zum Beispiel einer Heiserkeit -, der Sprechmelodie - in Form einer monotonen Intonation - und der Sprechatmung.
Sprechplanungsstörungen (Sprechapraxien):
Sprechapraxien sind Störungen der sprechmotorischen Planung nach Schädigung des Gehirns. Gestört ist die Fähigkeit, die komplexen muskulären Bewegungen bei der Lautbildung zu steuern, ohne dass eine Lähmung von Muskeln vorliegt. Die Auswahl und zeitliche Sequenzierung der zum Sprechen erforderlichen Einzelbewegungen ist beeinträchtigt. Die Symptome sind Lautentstellungen, ein verlangsamter stockender Redefluss und eine erhebliche Sprechanstrengung sowie Suchbewegungen der Sprechorgane wie zum Beispiel der Lippen und der Zunge. Die Sprechapraxie ist ein häufiges Begleitsymptom der Aphasie.
Gesichtslähmungen (Facialisparesen):
Bei Facialisparesen ist die Beweglichkeit der Gesichtsmuskulatur durch Lähmungen teilweise oder vollständig gestört oft in Verbindung mit einem Taubheitsgefühl. Die mimischen Funktionen für den Gesichtsausdruck sind dabei eingeschränkt. Facialisparesen treten häufig im Zusammenhang mit einer Aphasie auf.
Schluckstörungen (Dysphagien):
Dysphagien sind Schluckstörungen, die oft Folge sind von Schlaganfällen, Parkinsonscher Erkrankung oder Multipler Sklerose. Auch bestimmte Medikamente können eine mögliche Ursache sein. In vielen Fällen ist die Beweglichkeit im Mund- und Rachenraum sowie die Sensibilität eingeschränkt. Gefährlich wird es für einen Patientin, wenn während des Essens Speisereste oder Flüssigkeit in die Luftröhre gelangen und Schutzreflexe wie das Husten ausgefallen sind. Eine Lungenentzündung ist häufig die Folge. Schluckstörungen können darüber hinaus zu Mangelernährung und Gewichtsverlust führen sowie zu unklaren Infekten der Atemwege.
Wie lassen sich Schluckstörungen erkennen ?
Treten solche Symptome auf, dann sollten sie sich beim Arzt über mögliche Schluckstörungen erkundigen.
Schlucken ist ein hoch komplexer neuromuskulärer Vorgang, bei dem etwa 25 Muskelpaaren koordiniert zusammenarbeiten müssen. Dabei wird Nahrung vom Mund bis in den Magen transportiert, ohne dass Material in die Lunge gelangt. Schluckstörungen sind keine Seltenheit. Sie werden jedoch häufig nicht früh genug erkannt.
Wie kommt es zu Schluckstörungen?
Die häufigsten Ursachen für Schluckstörungen sind neurologische Erkrankungen, wie z.B. der Schlaganfall, eine Demenz oder der Morbus Parkinson. Andere mögliche Ursachen sind Tumorerkrankungen im Hals- und Kopfbereich oder entzündliche Erkrankungen der Schluckmuskulatur. Schluckstörungen treten nicht selten auch als Folge einer intensivmedizinischen Behandlung auf. Normale Alterungsprozesse können den Schluckvorgang ebenfalls beeinträchtigen. Der Schluckverlauf wird störanfälliger, so das eine zusätzliche Erkrankung im Alter leichter zu einer Schluckstörung führen kann. Ein besonders hohes Risiko für schluckgestörte Patienten besteht, wenn Nahrungsreste in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung auslösen.
Woran können Schluckstörungen erkannt werden?
Achten Sie während des Essens und Trinkens auf folgende Hinweise:
Wie erfolgt die Schluckdiagnostik?
Wir beginnen die Schluckdiagnostik mit einer Anamnese zur Erhebung der aktuellen Schluckproblematik. Dabei werden beispielweise der Ess-Status des Patienten und der Beginn sowie der Verlauf der Beschwerden ermittelt. Diese Informationen bieten uns wichtige Hinweise für den weiteren Untersuchungsverlauf. In der klinischen Diagnostik untersuchen wir schluckrelevante Funktionen und mögliche Ursachen der Schluckproblematik. Bei Bedarf führen wir eine apparative Schluckuntersuchung mittels eines flexiblen Video-Rhinolaryngoskops zusammen mit dem Arzt durch.
Die videoendoskopische Schluckdiagnostik des Schluckvorganges dient der Klärung spezieller diagnostischer Fragestellungen. Mit ihr lassen sich schluckrelevante Strukturen und der Schluckvorgang im Nasen-Rachenraum direkt beobachten und filmen. Ein dünnes Rhinolaryngoskop mit einer integrierten Videokamera wird schonend durch die Nase bis in den Rachen vorgeschoben. Auf diese Weise erhalten wir eine direkte Sicht auf die morphologischen Gegebenheiten des Hypopharynx und des Larynx. Nach Gabe von unterschiedlichen Nahrungsmitteln können wir beobachten, ob der Schluckakt effektiv und sicher verläuft oder ob Nahrungsreste zurückbleiben beziehungsweise in die tieferen Atemwege eindringen.
Die endoskopische Untersuchung sowie die Auswertung des Befundes führt ein erfahrenes Team durch, bestehend aus Ärzten des Geriatrischen Zentrums und Sprachtherapeuten / Logopäden.
Die Schluckendoskopie bieten wir auch ambulant an, im Rahmen einer umfassenden Schluckdiagnostik und Beratung (siehe Flyer).
Therapie von Schluckstörungen:
Die Therapie von Schluckstörungen führen wir stationär auf der Basis der Befunde der Schluckuntersuchung durch. Dazu gehören Maßnahmen, die gestörte Bewegungen im Bereich der Schluckmuskulatur trainieren, um schluckrelevante Funktionen im Mund-, Rachen und Kehlkopfbereich zu verbessern. Zur Unterstützung der Nahrungsaufnahme erhalten die Betroffenen eine bestimmt Kostform, die an die gestörte Schluckfunktion angepasst ist. Darüber hinaus erlernen die Patienten unterstützende Maßnahmen, die Ihnen das Schlucken beim Essen erleichtern und ein Verschlucken verhindern sollen, wie beispielsweise eine Änderung der Körperhaltung oder spezielle Schlucktechniken. Dadurch soll ihnen ein möglichst effizientes und sicheres Schlucken gewährleistet werden. Bei Patienten mit sehr schweren Schluckstörungen, die dazu führen, dass kein Nahrungsmittel mehr sicher geschluckt werden kann, ist die Anlage einer Ernährungssonde häufig das Mittel der Wahl. Dabei wird darauf geachtet, dass der Patient die nötigen Nährstoffe und genügend Flüssigkeit bekommt. Die Sonde kann häufig wieder entfernt werden, sobald der Patient infolge der Therapie in der Lage ist, wieder ausreichend zu essen und zu trinken.
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